Montag, 7. März 2016

Viel Luft und nichts dahinter

Wahlen in mehreren Bundesländern. Die AfD mit Chance auf Einzug in Parlamente. Leute, macht die Dinger nicht.

Montag, 12. Januar 2015

Na und?

Während meiner zwölfjährigen Schulzeit habe ich mich fortwährend gefühlt, als gehörte ich nicht zur Generation meiner Klassenkameraden, mehr wie ein außenstehender Beobachter. Das soll nicht eingebildet klingen oder so, aber es ist eben so, ich stand zumeist auf Seiten der Lehrer, wenn es Konflikte gab.
Worauf ich dabei jetzt eigentlich hinauswollte: Ich war wohl in einer guten Position, um zu sehen, dass es die meisten einfach nicht interessiert. Was? Alles. Ich musste mitansehen, wie sich Schüler eines Gymnasiums gegenseitig mit gewissen verfassungsfeindlichen Parolen begrüßten. [Ich möchte anmerken, dass wir nicht zu der Sorte Schule gehörten, die im Geschichtsunterricht durchgehend das Dritte Reich behandelte, tatsächlich hatten wir das in der neunten oder zehnten Klasse und kamen dann in der Oberstufe nicht weiter als zu Bismarck.] Wie sie die Abwesenheit des Lehrers ausnutzten, um Leistungskontrollen zu fotografieren, die in der nächsten Stunde geschrieben werden sollten. Beinahe hätten sie die Dreistigkeit besessen, sich mit Andeutungen öffentlich darüber lustig zu machen. Und weil ich ein feiges Stück Dreck bin, hab ich das niemals gesagt, gerade ihm nicht. (Hätten sie diese Andeutungen wirklich gebracht, hätte ich es aber getan.)
Worauf ich wirklich hinaus will: Ich schäme mich, Teil einer Generation zu sein, denen grundlegende Vorstellungen von Moral dermaßen abgehen. In der die mit den leersten Köpfen am lautesten schreien. Aber es sind ja nicht nur sie.

Diese Stumpfheit, Gedankenlosigkeit und mangelndes Interesse an den Zusammenhängen in der Welt ist weit verbreitet. Wir sehen es an der niedrigen Wahlbeteiligung. An Aussagen wie "Ist ja auch egal, wer an die Macht kommt, es ändert sich eh nichts." Ja, die Demokratie ist nicht das ideale System (Ich wage einfach mal, zu behaupten, dass es das ideale System bisher nicht gibt.), aber es ist das, was wir haben und daraus sollten wir das Beste machen.
Wichtig ist in meinen Augen dafür wirkliches Interesse an der Politik, den Programmen, Zielen und Methoden der einzelnen Parteien, nicht einfach nur irgendwen zu wählen, der auf dem Wahlplakat so nett lächelt. Die Politiker hingegen machen uns das reichlich schwer mit ihren endlosen Worten, die annährend nichts aussagen. Wenn man denen so beim Labern im Bundestag zuhört, driftet die Aufmerksamkeit schnell ab, das ist verständlich, aber grundfalsch! Viel wäre schon mit einer klaren und verständlichen Sprache auch -- und gerade! -- in der Politik geleistet.
Die Frage dabei ist: Wollen die das? Wollen die, dass die Leute tatsächlich wissen, was vor sich geht? In einer wirklichen Demokratie sollten sie das. Beide Seiten sollten es wollen. Es sollte nicht einmal zwei Seiten geben, Volksvertreter sollten das Volk vertreten und nicht die Industrie. Würden die Leute das wirklich fordern, würde auch irgendwann die Notwendigkeit bestehen.

Doch wie ruft man das Interesse an politischer Bildung bei jungen Leuten hervor -- den schon bei den jungen sollte man anfangen, bevor der Verdruss(ß?) sich zu sehr festigt --, die sich für nichts in der Richtung interessieren?

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Kritik und keine‼ Argumente

Zu Anfang: Jeder sollte um einen vernünftigen und respektvollen Umgang miteinander bestrebt sein. In jeder möglichen Hinsicht und Situation. Genauso klar ist allerdings auch, dass der durchschnittliche Mensch ein von Emotionen getriebenes Wesen ist und in manchen Situationen kann es zu Äußerungen kommen, die von nett weit entfernt sind.
In diesem Fall sollte man sich unter keinen Umständen auf dasselbe Niveau begeben, wenn man in der Position des Antwortenden ist. Stattdessen gibt es zwei gute Methoden der Reaktion.
Erstens. "Wenn du nicht in der Lage bist, dich vernünftig auszudrücken, muss ich auf deine Worte nichts geben." und das ist völlig okay so. Hierbei ist allerdings wichtig, dass das nicht bei jeder Kritik zieht, die einem vielleicht nicht gefällt, sondern wirklich nur in Fällen, da der Kritiker ausfallend wird, vielleicht sogar den Menschen und nicht nur seine Werke welcher Art auch immer beleidigt.
Zweitens -- und das sollte man immer zuerst versuchen. Völlig egal, wie die Kritik formuliert ist, komm runter und lies es nochmal, such nach dem Inhalt, denk drüber nach, ob da vielleicht etwas dran ist. Am besten reagiert man auch nicht sofort, weil die Gefahr, unangebracht emotional zu werden, später geringer ist.

Das heißt freilich nicht, dass man als Kritiker ausfallend mit zum Getno werden darf, auch wenn einem an einer Geschichte/einem Bild/einem Spiel/Musik/et cetera etwas nicht gefällt, sollte man sich den Frust nicht sogleich von der Seele schreiben. Man sollte versuchen, es sachlich zu fassen. Wer unsachlich wird, hat verloren, merkt euch das. Wenn ihr weinerlich werdet, habt ihr verloren, merkt euch das auch.

Zuletzt, weil es mir einfach so Spaß macht; die beiden Äußerungen, die man sich am besten aus dem Hirn streichen sollte.
Dann lies es nicht, wenn es dir nicht gefällt. Fail. Das gilt nur, wenn von Anfang an ersichtlich ist, dass es mir nicht gefallen wird. Wenn es sich mit einem Thema befasst, dass ich nicht mag. Aber wenn ich mit diesem Thema grundsätzliche Probleme habe (moralische etwa), dann darf ich das auch sagen. Die Möglichkeit, Kommentare zu verfassen, darf auch dazu genutzt werden, zu schreiben, was einem nicht passt. Wer nur Honig um den Bart geschmiert haben will, soll sein Zeug nicht der Öffentlichkeit zeigen sondern nur Freunden. Ganz abgesehen davon: Lies die Kritik eben nicht, wenn sie dir nicht gefällt :P
Du kannst es auch nicht besser. Fail. Man sieht, wenn etwas Mist ist, auch ohne das selbst zu können. Da gibt es ganz offensichtliche Fehler, die jeder anmerken darf, ob fachkundig oder nicht. Das berühmte Beispiel des verbrannten Schnitzels. Völlig fehlerhafte Anatomie in einer Zeichnung (die nicht als Stilmittel eingesetzt wird -- du musst die Regeln beherrschen, bevor du sie brechen darfst), Rechtschreibung und Grammatik (jeden, der mir sagen will, das sei unwichtig, möchte ich mit einem Duden hauen, aber das tut man ja nicht; lustig, dass so was auch nur von miesen Autoren kommt, während gute, denen das ebenfalls unterläuft, sich einfach bedanken und verbessern. Denkt mal drüber nach) und solche Dinge.

Wer eins davon von sich gibt, darf von allen anderen ausgelacht werden.

Überhaupt. Nehmt es doch nicht so schwer. Irgendwem, den ihr nicht kennt, der euch nicht kennt und mit dem ihr vielleicht niemals wieder zu tun haben werdet, gefällt euer Zeug nicht. Weltuntergang! Wieso? Das heißt freilich nicht, dass man jegliche Kritik, die einem nicht gefällt, völlig ignorieren darf. Aber Kinder, das ist doch großartig! Da hat sich jemand mit deinem Werk auseinandergesetzt und sich die Zeit genommen, etwas dazu zu schreiben! (Heult ihr nicht alle immer wegen zu wenig Rückmeldung?) Daran kann man wachsen! Man kann sich ehrlich verbessern, allein dadurch, dass man gegenüber irgendwelchen fiesen Äußerungen vernünftig bleibt.

Natürlich gibt es zartbesaitete Leute, ich werd ja selbst immer feuerrot und möchte mich vergraben, wenn ich einen negativen Kommentar bekomme. Doch das lass ich die Leute nicht merken, weil ich mir Zeit nehme, bevor ich antworte. Zeit, darüber nachzudenken, was vielleicht dahintersteckt und was man sich daraus mitnehmen kann. Die Leute interessiert das übrigens auch überhaupt nicht, ob sich irgendwer da über die harschen Worte die Augen aus dem Kopf weint und an die Decke geht, die finden das höchstens lustig, wenn man sich mit vorpubertär anmutender Reaktion lächerlich macht. So wichtig seid ihr denen nicht, vor allem, wenn man sich nicht kennt.

Doch auch -- gerade -- unter Freunden sollte man bedingungslos ehrlich sein.

Zusammenfassend: Bleibt sachlich. Immer. Über den Umgang miteinander ganz allgemein werde ich mich an anderer Stelle äußern, da passen mir manche Dinge auch gar überhaupt nicht.

Dienstag, 9. Dezember 2014

über den Buchrand schauen

Für gewöhnlich findet mein Leben in Büchern und selbsterdachten Welten statt. Manchmal allerdings, ob mit konkretem Auslöser oder weil das eben typsiche Zwei Uhr morgens ich muss mein Leben auf der Stelle komplett umkrempeln und auf die Reihe kriegen und die Welt verbessern-Gedanken sind, gewinne ich Interesse an dem, was in der echten Welt vor sich geht, an Politik und Wirtschaft und was nicht alles.
Meistens ist das nach fünf Minuten vorbei, weil ich dann so deprimiert bin, dass ich lieber zum fünften Mal Notfalls Spaghetti lese [das ich nur ausgewählt hab, weil es hier grad neben mir liegt]. Es ist einfach so furchtbar, welchen Eindruck man von dem Menschen gewinnt, wenn man Nachrichten schaut. Den Nachrichten wiederum kann man auch überhaupt nicht trauen, weil die einen nur sehenhörenlesen lassen, was die wollen. Man kann sich sicher sein, dass die Berichterstattung absolut einseitig ist. Doch wo soll man sich informieren? Wie soll man der Menge an Informationen, die heutzutage verfügbar sind, überhaupt Herr werden?
Der Fehler liegt im System, das faul ist, ganz tief im Inneren. Das ganze System, weil die ganze Welt mittlerweile so vernetzt ist, dass ohneeinander gar nichts mehr geht -- was ich nicht schlecht finde, im Gegenteil. Doch wie verändert man dann etwas?

Man muss in den Köpfen der Menschen anfangen.
Denkt mit, Leute, konsumiert nicht nur stumpf, ganz egal, was es ist.